Seit unserer Geburt können wir atmen, das brauchen wir nicht erlernen. Solange wir atmen, leben wir oder solange wir leben, atmen wir.
Atem bedeutet Leben!
Unsere Atmung ist uns selten bewusst, sie geschieht einfach ohne das wir etwas tun müssen. Wenn wir aber vor lauter Angst die Luft anhalten oder schnell gerannt sind und um Luft schnappen, nehmen wir unseren Atem wahr.
Wir versorgen durch die Atmung unseren Körper mit Sauerstoff, mit Lebensenergie.
Der Bluttransport und somit auch die Herztätigkeit wird durch die Muskelbewegungen beim atmen unterstützt, die Darmtätigkeit wird angeregt, der Transport der Gallenflüssigkeit wird gefördert.
Bei der Einatmung strömt Luft durch Nase oder Mund und gelangt durch Rachen, Kehlkopf, Luftröhre, Bronchien in die Lunge.
Dort findet der Gasaustausch statt und der Sauerstoff wird ins Blut aufgenommen.
Über den Blutkreislauf wird er zu den Zellen transportiert. Etwa 12-16 mal pro Minute atmen wir Menschen im Ruhezustand ein und aus. Schon nach wenigen Sekunden führt Sauerstoffmangel im Gehirn zu Bewusstlosigkeit und nach wenigen Minuten ist es unwiderruflich geschädigt.
Viele physische Vorgänge im Körper werden durch unsere Atmung positiv beeinflusst, aber er hat noch eine weitreichendere Bedeutung.
Der Atem wird auch als Bewegung der Seele bezeichnet. Im griechischen bedeutet Pneuma sowohl Atem als auch Geist und Seele. Deshalb hat man schon sehr früh den Atem in der Körper- und Psychotherapie genutzt.
Unsere Atmung erlaubt uns eine Beziehung mit unserer Umwelt einzugehen durch das ein- und ausatmen. Er ist die wichtigste Verbindung von Innen und Außen. Wenn wir flach atmen und die Atmung eingeengt ist, reagiert der Körper darauf und dann fühlt sich auch die Seele eingeengt.
„Angst schnürt einem die Kehle zu“, „Angst verschlägt einem die Sprache“ Das Wort Angst kommt von Enge.
Gerade in Angstsituationen wäre es allerdings viel besser, wenn wir bewusst tief atmen würden und den Körper dadurch mit Lebensenergie füllen könnten.
Wenn wir ängstlich oder nervös sind, dann atmen wir flacher. Das gilt aber auch umgekehrt: Wenn wir flacher atmen werden wir künstlich ängstlich und nervös.
Der Körper bestimmt was wir zu fühlen haben.
Fehlhaltungen in Form von zu viel oder zu wenig Tonus, Haltungsschäden, Probleme der Wirbelsäule haben Einfluss auf die Atmung bzw. umgekehrt haben Atemfehlformen Einfluss auf die Körperhaltung.
In der Atemtherapie wollen wir immer den Atem kennenlernen, erfahren, wahrnehmen. Hierzu gibt es sehr viele Atemtechniken und -methoden mit vielen verschiedenen Ansätzen.
Es gibt u.a. die Atemtherapie nach Ilse Middendorf, dort heißt es „der erfahrbare Atem“. Es geht nicht um die willentliche Veränderung, sondern den Atem zu beobachten, zu erforschen, zu erfahren, denn dadurch verändert er sich schon.
Später kann man ihn auch sanft korrigieren.
Unsere Atmung ist genauso individuell wie unsere Haltung, unser Gang, unsere Sprache oder Handschrift. Jeder Mensch hat eine ihm eigene Atmung, die man finden kann. Es geht nicht um die Anpassung an ein Idealbild des Atems, sondern um die Unterstützung und Hilfe zur Selbstverwirklichung beim Klienten.
Wir wollen die verschiedenen Körperräume voll ausschöpfen mit unsere Atmung und dadurch auch die damit verbundenen Kräfte nutzen.
Die Atemräume werden durch Übungen (Dehnung, Druckpunkte, Vokalräume) erfahrbar gemacht und so erleben wir unsere Atemkraft.
Die Atmung spielt als Schlüssel zum Energiestoffwechsel des Körpers eine zentrale Rolle. Sie ist eng mit dem Muskelgeschehen und dem Gefühl des Menschen verknüpft.
Wenn das Gefühl sich ändert, ändert sich auch die Atmung und umgekehrt. Wesentlich für eine lebendige Gesundheit ist gutes Atmen.
Tief atmen heißt tief fühlen.
Je tiefer und intensiver der Atem fließt, desto mehr Energie, desto mehr Gefühl und Bewegung sind möglich.
Die tiefe Atmung belebt die Körperzellen und die in den Zellen gespeicherten Gedanken, Gefühle, Bilder oder Erinnerungen beginnen sich zu zeigen oder anzudeuten und damit kann man in der Atem-und körperzentrierten Psychotherapie arbeiten.
Quellen/Literatur
Warum Pilates einen großen Effekt auf das Körpertraining nach einem Schlaganfall hat!
Ein Schlaganfall bezeichnet einen „schlagartig“ auftretenden Ausfall von Gehirnfunktionen.
Die Bezeichnung Schlaganfall oder Apoplexie ist ein Oberbegriff und man unterscheidet hierbei zwischen einem ischämischen Infarkt und einem hämorrhagischen Infarkt. Diese beiden haben unterschiedliche Ursachen und bedürfen unterschiedliche Therapien.
Jährlich erleiden ca. 270.000 Menschen in Deutschland einen Schlaganfall. Dann gibt es noch die TIA = transitorisch ischämische Attacke. Dies ist ein sogenannter „kleiner Schlaganfall“, bei dem Symptome innerhalb von Minuten wieder verschwinden. Aber auch die TIA ist sehr ernst zu nehmen, denn sie kann ein Vorbote für einen großen Schlaganfall sein.
Die erste Zeit nach einem Schlaganfall ist entscheidend. Sie entscheidet über das Ausmaß der Zellschädigung und damit über den Grad der Behinderung.
Worauf sollte man achten? Hier hilft der FAST-Test.
F = Face (Lächeln): hängt ein Mundwinkel runter = Hinweis auf eine mögliche Halbseitenlähmung.
A= Arms: Arme anheben, Handflächen nach oben: ein Arm kann nicht angehoben werden und/oder dreht nicht = Hinweis auf eine mögliche Lähmung.
S= Speech: einfachen Satz sprechen lassen: nicht möglich oder verwaschen: möglicher Hinweis auf eine Sprachstörung.
T= Time: nicht zögern und sofort 112 wählen!
Vorbeugen, also präventiven Einfluss kann jeder selber nehmen, indem man sich bewegt, nicht raucht, sich ausgewogen ernährt und nur mäßig Alkohol zu sich nimmt.
Der weitere Verlauf gestaltet sich folgendermaßen:
Aufgrund der verschiedenen Symptome bedarf es verschiedener Therapien. Je nachdem welche Hirnareale betroffen sind, müssen diese entsprechend trainiert werden. Hierfür gibt es speziell ausgebildete Therapeuten, die meistens interdisziplinär zum Einsatz kommen.
Diese Fachbereiche arbeiten sehr eng miteinander und es bedarf eines regelmäßigen und intensiven Austausches!
Nach einem Schlaganfall ändert sich das ganze Leben für die betroffene Person und für ihr soziales Umfeld, wie Familie, Freunde, Arbeitskollegen.
Nach der Akutbehandlung und dem Rehaaufenthalt, wo alles noch in einem geschützten Rahmen stattfindet, kommt die Realität nochmal stärker ins Bewusstsein, wenn der Patient wieder zu Hause ist und sein Alltag ein anderer sein wird. Hier finden ambulante Therapien statt und es lässt sich langsam absehen, wie stark die Beeinträchtigungen durch die noch verbliebenen Symptome sind.
In dieser Phase muss viel mental und psychisch geleistet werden. Man muss Perspektiven für sich sehen und umsetzen und dabei hilft auch Sport und Training. Nicht nur Therapie, sondern Training soll und darf wieder ins Leben treten. Damit das gut gelingt und effektiv ist, ist professionelle Begleitung und Anleitung wichtig.
Pilates ist ein Ganzkörpertraining und sieht den gesamten Menschen. Durch die Pilatesgeräte gibt es ausreichend Modifikationsmöglichkeiten, um bei Lähmungen oder Spastiken der Extremitäten ein wirkungsvolles Training zu gestalten. Mit dem Reformer, Trapez und Chair lassen sich hervorragend konzentrisch und exzentrische Muskelaktivität erarbeiten. Die Arbeit an der Gangunsicherheit, der Balance, der Aktivierung des Armes und generell dem Aufbau eines Muskelkorsetts zur Stabilisierung der Körpermitte ist entscheidend, um sich im Alltag wieder sicher zu fühlen.
Den Körper im Training zu spüren und zu erleben ist außerdem sehr wertvoll für die Psyche!
Das Training nach einem Schlaganfall im Medical-Pilates ist deshalb interessant für Sie, weil ich als Physiotherapeutin seit 34 Jahren und als Pilatestrainerin seit 18 Jahren mit Menschen nach Schlaganfall, Multipler Sklerose und Parkinson arbeite und trainiere. Spastiken, Lähmungen, Sprachstörungen, Fußheberschienen usw. sind kein Hinderungsgrund, um zu trainieren. Sie sind bei mir in professionellen Händen, denn Bobath, PNF, funktionelles Training und Körperpsychotherapie sind meine Grundlagen. Ich hole Sie mit ihrer Einschränkung genau da ab, wo sie sind, und begleite Sie auf Ihrem weiteren Trainingsweg!
Pilates nach einem Schlaganfall? JA unbedingt!
Quellen:
Stiftung Deutsche Schlaganfall Hilfe
Das Pilates Lehrbuch/Geweniger und Bohlander
Essence Pilates
Polestar Pilates
Pflege
Deutsche Herzstiftung
Universitätsklinikum Freiburg
Stiftung Pfennigparade
Dr. med Christina Rückert
Warum Pilates einen positiven Effekt auf Patienten mit Multiple Sklerose hat.
Multiple Sklerose, auch MS oder Encephalomyelitis disseminata genannt, ist eine neurologische Erkrankung.
Das bedeutet, das das zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) durch die chronisch entzündliche Erkrankung angegriffen wird.
Die Nervenisolierschicht wird geschädigt, Nervenfasern und -zellen können abgebaut werden und es entstehen dadurch unterschiedliche Symptome.
Die MS wird auch als Krankheit der tausend Gesichter bezeichnet, da sie bei jedem Patienten anders verläuft und andere Auswirkungen hat.
Die Symptome sind abhängig von den geschädigten Nervenfasern. Sind es eher Sinnesinformationen die weiter gegeben werden oder Bewegunsinformationen?
Die Erkrankung verläuft sehr individuell und ist nicht vorhersehbar. Es wird unterschieden zwischen:
1. Beim schubförmigen Verlauf verschlechtern sich plötzlich bestimmte Aktivitäten im Körper. Diese Symptome halten mindestens 24 Stunden an und sind nicht durch andere Diagnosen zu erklären.
Diese Symptome können nach dem Schub teilweise ganz wieder verschwinden und es können Monate bis Jahre zwischen den Schüben vergehen.
Ca 85-90% aller MS betroffenen haben einen schubförmigen Verlauf.
2. Der primär progrediente Verlauf zeichnet sich durch schleichende stetige Verschlechterung der Symptome aus und ist von beginn an nicht schubförmig. Ca 10-15% der MS Erkrankten sind hier ein zu ordnen.
3. Der sekundär progrediente Verlauf entwickelt sich aus dem schubförmigen Verlauf und die Schübe lassen dann nach und es verschlechtert sich kontinuierlich.
MS ist nicht heilbar, aber der Krankheitsverlauf lässt sich durch Medikamente abschwächen und verlangsamen.
Die Ursache der MS ist unbekannt. Es entwickelt sich eine Fehlreaktion des körpereigenen Immunsystems und man spricht von einer Autoimmunerkrankung. Es wird angenommen das folgende Faktoren eine Rolle spielen:
Weitere Erkenntnisse:
Bei Verdacht auf MS wird folgendermaßen vorgegangen:
Die Multiple Sklerose ist nicht heilbar!
Man unterscheidet in der Behandlung 4 verschiedenen Therapieformen:
Der akute Schub der MS wird meistens mit Kortisonpräparaten gegen die Entzündungsherde behandelt.
Hier handelt es sich um eine langfristige Immuntherapie , um den verlauf positiv zu beeinflussen durch Einnahme von Immuntherapeutika.
Die aufgetretenen Symptome werden mittels Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie, Augenarzt, Psychologe, Medikamente, Osteopathie, Sportangebote, Ernährungsberatung, Vorträge, Physikalische Therapie behandelt.
Der Patient wird bei der Rückkehr in sein berufliches und soziales Leben weitreichend unterstützt durch die entsprechenden Berufsfelder.
Die MS Erkrankung kann alle Bereiche des Lebens beeinflussen z.B. Partnerschaft, Sexualität, Familienplanung, Ausbildung, Beruf, Hobbys, Freundschaften, soziales Leben und somit ist es wichtig, den Patienten möglichst mehrgleisig zu begleiten und zu unterstützen in der Rehabilitation.
MS Betroffene leiden häufig unter depressiven Verstimmungen oder Depressionen.
Dies ist sicherlich der Ungewissheit über den Verlauf der Erkrankung geschuldet. Am Anfang ist die Diagnose MS ein Schock und ein großer Einschnitt ins Leben. Man ist verunsichert, weis nicht was auf einen zukommt, hat Ängste und macht sich viele Gedanken.
Die Symptome sind sehr unterschiedlich und es können immer neue dazu kommen. Die Diagnose birgt eine Unvorhersehbarkeit, man kann sich auf nichts richtig einstellen.
Auch der Verlauf ist ungewiss und jeder Tag kann anders sein. Trotzdem muss eine MS nicht zwangsläufig einen schweren Verlauf nehmen!
Je nachdem in welcher Lebensphase man sich befindet, ob Abnabelung vom Elternhaus, erste Partnerschaft, Berufsausbildung, Umzug oder schon mit realisierten Träumen und Zielen, bewältigt man die Erkrankung anders.
Die Zukunftsperspektiven die man sieht sind dann andere.
Jeder Mensch geht anders mit Krisen um und alle Gefühle von Wut, Trauer, Verzweiflung, Hoffnung, Zuversicht, Optimismus, Enttäuschung sind normal und wechseln sich im Verlauf dieser Erkrankung immer wieder ab.
Vielleicht schafft man es die MS anzunehmen und mit ihr zu leben.
Schön wäre es, wenn das leben wieder in den Mittelpunkt rückt und nicht die MS ständig Mittelpunkt des Lebens ist.
Auch das Umfeld der betroffenen leidet mit und wird, im besten Fall, die anstehenden Veränderungen mit tragen, mit begleiten und mit gestalten und so geeignete Bewältigungsstrategien entwickeln.
Vielleicht schafft man es flexibel zu bleiben, sich auch was zu zutrauen, aktiv nach Lösungen und Unterstützung zu suchen.
Entscheidend für die Psyche ist u.a. auch das aktive Auseinandersetzen mit dem eigenen Körper, seinen Fähigkeiten und Ressourcen.
Warum ist Pilatestraining so wertvoll für MS Erkrankte?
Das Pilatestraining ist ein Ganzkörpertraining, beim dem sehr funktionell gearbeitet wird mit dem Körper.( siehe hierzu auch den Magazinbeitrag Was ist Pilates?)
Die Rumpfmuskulatur wird als Muskelkorsett trainiert mit Beckenboden, Zwerchfell, Bauch- und Rückenmuskeln.
Durch dieses Training wird die Kraft, die Beweglichkeit, die Koordination und das Gleichgewicht trainiert, alles auch sehr wichtige Ansätze für MS Erkrankte.
Zusätzlich profitieren MS Erkrankte aber besonders vom Pilatestraining durch:
Das Pilatestraining ist eine wertvolle Methode und bietet unzählige Möglichkeiten durch die Geräte, Einstellungen, Hilfsmittel usw., so dass jeder nach seinem Tagesbefund trainieren kann.
Das Training ist nicht nur aus körperlichen Aspekten wichtig, sondern auch für die Psyche.
Der MS Betroffene arbeitet mit seinen Ressourcen, mit seinen Fähigkeiten, mit dem was er kann und gewinnt dadurch wieder mehr Selbstvertrauen in seinen Körper.
Bewegung ist wichtig, um möglichst lange die Selbstständigkeit zu bewahren und immer wieder neu zu erwerben soweit möglich.
Aktiv zu werden und sich nicht als Opfer der MS Erkrankung zu sehen, ist ein wichtiger Baustein bei den Bewältigungsstrategien.
Hier leistet Pilates einen sehr wichtigen Beitrag!
Quellen:
Physiotherapie ist eine Form spezifischen Trainings und der äußerlichen Anwendung von Heilmitteln und dient dazu, die Bewegungs- und Funktionsfähigkeit des menschlichen Körpers wiederherzustellen, zu verbessern oder zu erhalten.
Physiotherapie leitet sich her von:
Physis - die Natur, das Wirkliche, das Erfahrbare; physio = natürlich
Therapie - Krankheitsbehandlung
Physiotherapie stellt eine Alternative und/oder sinnvolle Ergänzung zur medikamentösen und operativen Krankheitsbehandlung dar.
Unter Physiotherapie wird hauptsächlich die sogenannte Bewegungstherapie verstanden (früher als „Krankengymnastik“ bezeichnet), die nur von ausgebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden kann. Zusätzlich können physikalische Therapien (Thermische/ Mechanische/ Wasser/Elektronische Strom Reize) zur Anwendung kommen.
Kernziele eines Therapieplanes können beispielsweise sein:
Physiotherapie gehört zu den Gesundheitsfachberufen und die medizinische Notwendigkeit wird ausschließlich durch einen Arzt oder Heilpraktiker festgestellt und auf Rezept verordnet.
Jeder kann als Patient Physiotherapeutische Leistungen in Anspruch nehmen.
Als gesetzlich Krankenversicherter zahlt die Krankenkasse die Kosten für ein Rezept, da die Physiotherapiepraxis mit den Krankenkassen einen Vertrag hat.
Als Privatversicherter schließt man einen Vertrag direkt mit der Physiotherapiepraxis ab und bekommt auch von der Praxis die Rechnung. Diese Rechnung reicht man dann bei seiner Krankenkasse ein und bekommt einen Teil- oder Vollbetrag zurück erstattet.
Die Physiotherapiepraxis im Medical-Pilates ist eine private Physiotherapiepraxis.
In der Physiotherapie wird in allen Ausgangslagen gearbeitet und therapiert, je nach Befund.
Das heißt, wir benutzen eine Behandlungsbank, die Matte auf dem Boden, die Sprossenwand oder einen Hocker. Außerdem kommen verschiedenen Kleingeräte wie Bälle, Stäbe, Therabänder u.ä. zum Einsatz.
Der Physiotherapeut entscheidet anhand der Diagnose und dem Physiotherapeutischen Befund über den Inhalt und die Art und Weise der Therapie.
Im Medical-Pilates legen wir großen Wert darauf, Ihnen den Inhalt unserer Therapie verständlich zu machen, damit wir mit Ihnen gemeinsam an ihren Zielen arbeiten können.
Physiotherapeuten sind wahre "Allround-Talente". Denn das Einsatzgebiet der Physiotherapie in der Medizin ist sehr groß. Von der Orthopädie über die Neurologie bis hin zur Psychiatrie: In fast jeder medizinischen Fachrichtung wird die Physiotherapie eingesetzt und nimmt einen unverzichtbaren Stellenwert in der Gesundheitsversorgung ein.
Abgesehen von der Pädiatrie behandeln wir in der Praxis alle Krankheitsbilder
Unsere Schwerpunkte sind:
Unsere Behandlungsarten sind:
Vorbeugen ist besser als Heilen – unter diesem Motto stehen viele Programme der Physiotherapie. Viele Volkskrankheiten, wie zum Beispiel Rückenschmerzen, könnten durch eine frühzeitig einsetzende Physiotherapie verhindert, zumindest aber vermindert werden.
Heutzutage entstehen viele körperliche Probleme durch zu wenig Bewegung oder falsche Haltung in Freizeit und Beruf. Wer kennt das nicht? Nach einem langen Arbeitstag vor dem Computer schmerzen Nacken und Rücken besonders häufig.
Deshalb bietet Ihnen das Medical-Pilates ein medizinisch ausgerichtetes Pilatestraining zur Kräftigung der Rumpfmuskulatur, zur Mobilisierung und verbesserter Beweglichkeit im Alltag, zur Kräftigung des Beckenbodens, zur Gegensteuerung von Fehlhaltungen, für eine veränderte Körperwahrnehmung und Stressabbau an. Nutzen Sie unser Fachwissen nicht erst wenn die Schmerzen und Lebenseinschränkungen zu groß sind, sondern gehen sie aktiv in die Eigenverantwortung mit Ihrem Körper und kommen Sie zum Training.
Quellen:
Die Schroth Therapie ist eine dreidimensionale physiotherapeutische Spezialmethode zur Verbesserung von Rückgratverkrümmungen.
Katharina Schroth (geb 22.2.1894 in Dresden, gest. 19.2.1985 in Bad Sobernheim) entwickelte diese Methode.
Sie hatte selber eine Skoliose und litt unter den physischen und psychischen Auswirkungen. Sie musste ein Korsett tragen, was zu damaliger Zeit aber nur passiv war und die körperliche Aktivität gehemmt hat.
Da es keine Behandlungsmöglichkeit gab, fing sie an, selber mit ihrem Körper zu arbeiten.
Ein Gummiball mit einer Delle, die durch Luft herausgedrückt werden konnte, gab ihr die Idee, so auch mit dem eigenen Körper zu arbeiten.
Katharina Schroth verglich die Delle im Ball mit ihrer konkaven Seite und versuchte deshalb in diese Seite rein zu atmen und somit ihren Körper zu formen.
Das war der Beginn der dreidimensionale Atmungsorthopädie nach Schroth.
Sie erkannte, das der Buckel hinten durch die verdrehten Rippen entstand und das man aktiv dagegen arbeiten konnte. Außerdem nahm sie einen Buckel vorne war, der sich ebenfalls abflachte, wenn die hintere Seite geordnet wurde durch die Atmung.
Die Drehwinkelatmung sah sie als Verstärker für die Wirbelsäulenkorrektur über die Rippen und hatte auch das Ziel, in die Haltungsregulation über das Haltungsempfinden korrigierend einzugreifen.
Es folgten ein Anatomiestudium und eine Ausbildung für Bewegung und Gymnastik, aber obwohl sie viele Gymnastiksysteme kennenlernte ( Klapp, Laban, Medau, Suren, Gindler, Klatt, Kofler u.ä.) kam sie zu der Überzeugung, das alle Systeme nicht den gewünschten Erfolg bei Skoliosen bringen, da sie alle nicht auf die spezielle Wirbelsäulenverkrümmung eingingen.
Katharina Schroth arbeitete mit jedem Patienten immer sehr individuell und bezog sich auf genau dieses Muster. Ihr war es wichtig, das der Patient sein Bewegungsmuster und seine Fähigkeiten verstand, damit zielsicher dagegen vorgegangen werden konnte.
Ihre Tochter Christa Lehnert-Schroth (geb 1924) entwickelte die Methode weiter.
Sie arbeitete 50 Jahre lang als Physiotherapeutin mit Skoliosepatienten und leitete die private Katharina -Schroth- Klinik in Bad Sobernheim.
In Deutschland gibt es 2 spezielle Skoliosekliniken, in denen eine intensive stationäre Rehabilitation möglich ist:
Ein mehrwöchiger Aufenthalt in diesen Kliniken ist zum Erlernen dieser Methode und später zum Auffrischen sehr hilfreich!
Das Skoliosemuster gibt an, wo sich die konkave oder konvexe Seite befindet, um daraufhin die entsprechende Therapie durchzuführen.
Hier ist das Skoliosemuster Lli Tre Sli und es beutet folgendes:
Lendenwirbelsäule links Thorakal rechts Schulter links
Im Lendenwirbelsäulen Bereich haben wir die konvexe Seite links und eine Muskelvorwölbung nach hinten, diese ist der Hauptbogen, da er als erstes genannt wird
Im Thorakalen/ Brustwirbelsäulenbereich haben wir die konvexe Seite rechts und eine Rippendrehung nach hinten.
Die Schulter auf der linken Seite hat eine Hochstand.
Die roten Säckchen sind bei Bauchlage, die grünen bei Seitlage und die blauen bei Rückenlage zu unterlagern.
Die roten Pfeile geben die Atemrichtung nach vorne, die blauen nach hinten/ seitlich an Die anderen Pfeile geben das Streben und Raffen vor.
Die Schroth Methode ist eine Methode die viel Diziplin erfordert.
Der Patient muss seinen Körper kennenlernen, seine Körperwahrnehmung schulen und sich täglich mit seinem Skoliosemuster auseinander setzen.
Er erlernt spezielle Übungen, auf genau sein Muster bezogen und diese Übungen sollten täglich ausgeführt werden. Außerdem bekommt er Haltungskorrekturen für den Alltag mit, um auch in der Freizeit möglichst gut entgegen seinem Muster zu arbeiten.
Kinder lernen sehr schnell ihr Muster, die Übungen und die Atmung kennen. Hier mangelt es mit der Zeit eher an der Disziplin und dem regelmäßigen Training.
Erwachsene haben sich im laufe der Zeit schon an ihr Bewegungsmuster gewöhnt und brauchen manchmal länger, um die Handlungsanweisungen nachvollziehen zu können. Aber auch im späteren Alter ist diese Methode noch sehr effektiv und effizient.
Die Dreidimensionale Schroth`sche Skoliosebehandlung mit ihrer speziellen Atemtechnik ist DIE Physiotherapiemethode bei Skoliosen und ist mit der dreidimensionalen Idee auch erfolgreich in die Korsett-Therapie integriert worden.
Quellen:
Warum Pilates einen positiven Einfluss auf Patienten mit Brustkrebs hat.
Als Brustkrebs (Mammakarzinom) bezeichnet man einen bösartigen Tumor, der vom Drüsengewebe der Brust ausgeht.
Es gibt verschiedenen Unterformen, die auch unterschiedlich behandelt werden, z.B. hormonabhängige und hormonunabhängige Formen.
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland (69.000 im Jahr), bei Männern tritt sie seltener auf (ca.800 im Jahr).
Mit dem Alter steigt die Häufigkeit an Brustkrebs zu erkranken an, aber ein früh erkannter Brustkrebs ist meist sehr gut behandelbar.
Es gibt verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten, abhängig von der Tumoreigenschaft und der -ausbreitung, die von den Ärzten unterschiedlich kombiniert werden. Die Unterscheidung ist das Ausmaß der Therapie, d.h. wirkt sie örtlich oder im ganzen Körper.
Die wichtigste Therapie bei Brustkrebs im frühen Stadium ist die Operation.
In vielen Fällen wird heute bei den Operationen Brusterhaltend gearbeitet. Bei der brusterhaltenden Therapie wird nur der Teil der Brust entnommen, in der der Tumor sitzt. Meistens bestrahlen Ärzte anschließend die übrige Brust, um möglicherweise dort vorhandene restliche Tumorzellen abzutöten.
Wird das gesamte Brustdrüsengewebe entfernt, spricht man von einer Mastektomie. Nach einer Mastektomie besteht die Möglichkeit, die Brust auf verschiedenen Wegen wiederaufzubauen, zum Beispiel mit einem Silikon-Implantat oder mit Eigengewebe.
Manchmal werden auch die Achselhöhle oder weiterführende Lymphabflusswege bestrahlt, wenn dort Metastasen gefunden wurden. Sind die Lymphknoten in der Achselhöhle stark befallen, werden sie operativ entfernt – eine Bestrahlung reicht in dieser Situation meist nicht aus.
Die meisten Brustkrebspatienten erhalten meistens neben der örtlichen Behandlung noch weitere unterstützende Therapien, die überall im Körper wirken und das Risiko für einen Rückfall weiter senken sollen. Diese Therapien können vor (neoadjuvant) oder nach (adjuvant) der Operation eingesetzt werden.
Die Brustkrebstherapie geht meistens mit physischen und psychischen Belastungen einher, z.B. Bewegungseinschränkung, Lymphödeme im Arm der operierten Seite, Müdigkeit, Fatigue (abnorme Erschöpfbarkeit), Antriebslosigkeit, Depression, Ängste etc.
Eine Rehabilitation im Anschluss an die Therapie bietet deshalb ein breites Spektrum von Bewegung, Entspannung, Ernährung, Lymphdrainage, Vorträge etc. und ist sehr sinnvoll, denn Menschen in solchen Ausnahmesituationen neigen zu Passivität und sozialem Rückzug.
Eine Brustkrebserkrankung kann für Betroffene und deren Familien sehr belastend sein. Durch die Behandlungen verändert sich das gewohnte Alltags-und Arbeitsleben der Frauen. Einige müssen mit körperlichen Veränderungen zurechtkommen, viele müssen lange Zeit Medikamente nehmen.
Je nach persönlicher Situation und den daraus entstehenden Problemen ist ein aktiver Lebensstil mit viel Bewegung wichtig, um Krankheits- und Therapiefolgen zu mindern, vorzubeugen und das Risiko eines Rückfalles zu minimieren, dies wurde in mehreren Studien gezeigt.
Körperliche Aktivität hat viele positive Auswirkungen für die Betroffenen:
Von Fachleuten wird empfohlen, wöchentlich ca. 180 Minuten aktiv zu sein. Auch Aktivitäten im Alltag wie etwa Radfahren, Gartenarbeit oder Spazierengehen zählen zu den normalen Bewegungen und unterstützen die Gesundung.
Zusätzlich zu den Alltagsbewegungen sind sportliche Aktivitäten wichtig, bei denen ein erhöhter Trainingsreiz als mit der Alltagsbewegung gesetzt wird. Natürlich immer unter Kontrolle eines erfahrenen, sehr gut ausgebildetem Therapeuten/ Trainer.
Die Tagesform ist entscheidend und muss individuell betrachtet werden. Den größten Effekt hat eine Kombination aus Kraft-und Ausdauertraining mit Zusatzelementen aus Flexibilität und Koordination.
Das Ausdauertraining hat positive Auswirkungen auf Organe, Hormone, Nervensystem, Psyche, Atmung und Herz-Kreislaufsystem, z.B. Nordic-Walking, Joggen, Radfahren, Schwimmen.
Krafttraining soll die Muskelatrophie, den Abbau der Muskelmasse vermindern oder verhindern bzw. die Muskelmasse aufbauen, um den Alltag besser bewältigen zu können. Es hilft Verletzungen vorzubeugen, dass Osteoporose Risiko wird gesenkt und auch das Bindegewebe wird dadurch gestärkt.
Durch Bewegung wird die Durchblutung im ganzen Körper gefördert, was den Krebszellen das Überleben erschwert. Außerdem sind Krebszellen auf die Abbauprodukte von Glukose angewiesen, welche aber bei sportlicher Betätigung vermehrt verbraucht werden.
„Es gibt mehr und mehr Evidenz für die wichtige Rolle, die Bewegungsmangel bei der Entstehung von Darm-, Brust- und Prostatakrebs spielt. Die Evidenz für diesen Zusammenhang kann als überzeugend bezeichnet werden.“
Ahlberg K, Ekman T, Gaston-Johansson F et al. Assessment and management of cancer-related fatigue in adults. The Lancet. 2003; 362 640-650
„Es gibt zunehmende Evidenz dafür, dass körperliches Training das Risiko für ein Brustkrebsrezidiv bei Frauen reduzieren kann. Dänische Wissenschaftler kamen nun den zugrundeliegenden Mechanismen auf die Spur. Sie fanden heraus, dass moderates bis intensives körperliches Training zu einem akuten Anstieg von Epinephrin im Blut führt.“
Dethlefsen C et al. Cancer Res. 2017;77(18):4894-904
„Zwei Fitness-Programme für Krebspatienten haben in einer randomisierten Studie im Journal of Clinical Oncology (2015; DOI:10.1200/JCO.2014.59.1081) Brustkrebspatientinnen geholfen, ihre Chemotherapie zu ertragen. Unter dem intensiveren der beiden Trainingsprogramme waren deutlich seltener Dosisanpassungen der Chemotherapie erforderlich.“
„Im Falle einer Erkrankung kann es vorteilhaft sein, vorbereitet zu sein. Um Krebs vorzubeugen, die Therapie erfolgreich zu durchlaufen und die Rehabilitation zu stabilisieren hilft dasselbe Mittel: körperliche Bewegung“
Zitat Prof. Dr. Michael Eichbaum, Direktor der Klinik für Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie in den Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden
„Der Philosophie von Pilates folgend werden durch das Training innere und äußere Gesundheit gestärkt. Mehrere Projekte haben gezeigt, dass Bewegung und Sport an sich eine Wirkung entwickeln (Dr. Freerk Baumann, Sporthochschule Köln, http://innere1.uk-koeln.de/forschung/ag-sportonkologie)“
Zitat aus: Das Pilates Lehrbuch, Geweniger, Bohlander
Die Pilates-Methode ist ein Ganzkörpertraining, in dem sowohl Kräftigung, Mobilisation, Balance, Koordination und Körperwahrnehmung trainiert werden.
Also alles, was wichtig ist für den Brustkrebspatienten.
Zitat von Anna-Maria Z., einer Kundin mit Brustkrebs von Medical-Pilates:
„...und ich habe während meiner Brustkrebserkrankung mit Pilates begonnen und war überrascht wie gut es mir getan hat. Obwohl mich die Chemo sehr geschwächt hat, habe ich dem Pilatestraining entgegen gefiebert, weil ich mich nicht als Opfer empfunden habe, sondern etwas tun konnte. Manchmal mehr Mobilisation und Atmung, manchmal Krafttraining, je nachdem was mein Körper brauchte. Nach der OP habe ich meinen Arm nicht gut bewegen können und auch da konnte ich durch das Training an den Geräten enorm profitieren. Und in der ganzen Zeit habe ich mich psychisch gut begleitet gefühlt und bin nicht in so ein tiefes Loch gefallen. Jetzt geht es mir wieder gut und ich bin sehr froh Pilates für mich entdeckt zu haben!“
Vorteile des Pilatestrainings für Brustkrebspatienten:
Pilates ist ein Ganzkörpertraining!
Die Großgeräte und das Mattentraining mit seinen verschiedenen Kleinstgeräten im Pilatestraining helfen dem Kunden in genau seinem Level zu trainieren, speziell auf sein Bedürfnisse einzugehen, seinen Körper wieder besser kennenzulernen und sich selbst mehr zuzutrauen.
Nicht nur nach der Brustkrebs- Therapie, sondern auch während dessen hilft es enorm den Körper mit Pilates zu begleiten, denn diese Methode ist sehr geeignet sich im Training an die jeweilige Tagesform anzupassen.
Ich habe schon einige Brustkrebspatienten begleiten dürfen und alle haben mit ihren ganz unterschiedlichen Beschwerden davon profitiert.
Die Absprache mit dem behandelnden Arzt und die Fähigkeit, Patienten einschätzen zu können, ist hierbei natürlich entscheidend. Manche Patienten müssen motiviert werden, weil sie sich trotz noch guter körperlicher Verfassung nichts zutrauen und sich wie gelähmt fühlen. Andere wiederum sind zu motiviert und achten nicht auf die Signale ihres Körpers und müssen auch mal gebremst werden.
Jeder Patient, jede Diagnose, jeder Verlauf, jeder Körper ist anders und muss individuell und befundbezogen trainiert und therapiert werden, so dass der Patient am effektivsten vom Personaltraining profitiert.
Entscheidend ist, die Lebensqualität zu verbessern und das bedeutet für jeden Kunden etwas anderes.
Suchen Sie sich einen erfahrenen Therapeuten/ Trainer, der/ die mit seinem Wissen gut aufgestellt ist im Bereich Pilates/Physiotherapie/ Faszien/ Entspannung
Medical-Pilates
info@medical-pilates.de
089/89555555 oder 01621967260
Quellen:
Schmerzen in der Brustwirbelsäule? Hier erfahren Sie alles über die Anatomie, der Funktion, die Beschwerden und mit welchen Übungen Sie diese lindern können. Inklusive 60 Minuten Trainingsvideo.
Als Brustwirbelsäule (BWS) wird der Abschnitt der Wirbelsäule zwischen Hals- und Lendenwirbelsäule bezeichnet. Sie besteht beim Menschen aus 12 Wirbeln (von oben nach unten gezählt), bezeichnet mit Th1 bis Th12 (Th= Thorakal= Brustkorb betreffend).
Beim gesunden Menschen weist sie einen Bogen nach hinten auf, was als physiologische Kyphose bezeichnet wird.
Unsere Brustwirbelsäule bildet zusammen mit den 12 Rippenpaaren und dem vorderen Brustbein unseren Brustkorb und der wiederum schützt unsere lebenswichtigen inneren Organe, das Herz und die Lungen.
Der Brustwirbel besteht aus 1 Wirbelkörper, 1 Wirbelbogen, 1 Dornfortsatz und 2 Querfortsätzen.
Auf Höhe der Dornfortsätze befinden sich die Facettengelenke jeweils rechts und links, die es ermöglichen, das sich die Brustwirbelsäule nach vorne und hinten beugen, zur Seite neigen und nach rechts und links drehen kann.
Die Brustwirbel sind im Vergleich zu den Halswirbeln deutlich kräftiger und werden nach unten, durch die zunehmende Körperlast, die auf ihnen ruht, immer stärker und stabiler.
Die Brustwirbelsäule hat im wesentlichen 2 Funktionen.
Statische Funktion:
Dynamische Funktion durch Bewegung um 3 Achsen:
Das Zwerchfell (Diaphragma) ist eine Muskel-Sehnen-Platte, welche die Brust- von der Bauchhöhle trennt und aussieht wie ein Kuppeldach. Er ist der wichtigste Atemmuskel und durch die Muskelkontraktion entsteht die Einatmung, dies ist seine Hauptfunktion.
Das Zwerchfell hat 3 Ansätze: an den Lendenwirbeln, der Innenseite der 7. bis 12. Rippe und dem Brustbein.
Somit ist die Beweglichkeit des Brustkorbes und der Wirbelsäule untrennbar mit der Atmung verbunden.
Ist es verspannt, können folgende Probleme auftreten:
Der Bandscheibenvorfall bezeichnet eine Vorwölbung (Protrusion) der Bandscheibe, die dann u.U. zu einem Druck (Kompression) auf das Rückenmark und der Spinalnerven führt. Ursache hierfür können Verletzungen oder Abnutzungserscheinungen (degenerative Veränderungen) sein.
Allerdings tritt dies im Bereich der Brustwirbelsäule sehr selten auf.
Die kleinen Wirbelgelenke (Facettengelenke) können sich ebenfalls degenerativ abnutzen und dann durch Entzündungen Schmerzen verursachen. Auch hier treffen wir dies häufiger in der Lendenwirbelsäule an, aber auch die Brustwirbelsäule kann betroffen sein.
Auch Skoliose führt häufig zu Beschwerden in der Brustwirbelsäule. Ausführlich Informationen finden Sie in unserem Artikel Skoliose: Ursachen, Diagnosen, Therapie
Warum die Verbindung von der Skoliose Schroth Therapie & der Trainingsform Pilates so wertvoll und effektiv ist, können Sie hier nachlesen: Schroth & Pilates - Das Dreamteam!
Auch Sport hilft bei Skoliose. Auf was Sie dabei achten müssen und welche Übungen effektiv und hilfreich sind finden Sie hier: Skoliose & Sport - das sollten Sie beachten
Durch Muskel- und Faszienverkrampfungen können Wirbel in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt sein und man spricht dann landläufig von einer Blockade. Diese Verkrampfungen und eingeschränkten Bewegungen können mit Schmerzen und/ oder Sensibilitätsstörungen und/ oder Atemprobleme einhergehen.
Die Bezeichnung Morbus Bechterew setzt sich aus dem lateinischen Wort „Morbus“ für Krankheit und dem Namen des russischen Arztes Wladimir Bechterew zusammen, der die Krankheit im 19. Jahrhundert beschrieb. Sie wird auch als Spondylitis Ankylosans oder ankylosierende Spondylitis (altgriechisch) bezeichnet, was „versteifende Wirbelsäulenerkrankung“ bedeutet.
In der Wirbelsäule befindet sich der Wirbelkanal, der durch die oben beschriebenen Wirbelbögen gebildet wird. In diesem Wirbelkanal liegt das Rückenmark.
Diesem entspringen beidseitig Nervenwurzeln. Durch diese Nervenwurzelabzweige wird das Rückenmark in Rückenmarksegmente unterteilt. Die Segmente liegen innerhalb der Wirbelkörper und haben verschiedene Versorgungs- bzw. Funktionsgebiete. Eine Unbeweglichkeit, Blockade, Verschiebung eines Wirbels kann somit zu einer Beeinträchtigung dieses Versorgungsgebietes kommen.
Bsp: Der 4. Brustwirbel wird dem Versorgungsgebiet Gallenblase zugeordnet und kann evtl. im Zusammenhang stehen mit Gallenleiden, Gürtelrose, einseitigen Kopfschmerzen.
Psychische Zuordnung wäre Verbitterung, innere Wut, Zielstrebigkeit, hart zu sich selbst sein
Aber es muss gar nicht so sehr ins Detail gegangen werden. Denken Sie einfach an folgende Aussagen:
Wenn unsere Organe zu uns sprechen, wird sehr schnell deutlich was mit dem Begriff psychosomatisch gemeint ist. Die Psyche und unser Körper (Soma) arbeiten und gehören zusammen. Das eine hat immer Auswirkungen auf das andere.
Die innere Haltung bestimmt die Äußere und umgekehrt.
Nehmen sie mal eine krumme Haltung ein, gehen dabei durch den Raum und sagen sich: ich fühle mich super, mir geht es gut, ich bin total glücklich… na, irgendwie komisch, oder?
Dann gehen sie ganz stolz und aufrecht, voller Präsenz durch den Raum und sagen sich: ich bin ganz unglücklich, mir geht es so schlecht, ich möchte gar nicht gesehen werden… und, auch nicht stimmig, oder?
Unsere Haltung macht was mit unseren Emotionen und Gedanken und umgekehrt!
Wenn wir Stress haben bei der Arbeit durch z.B. Zeitdruck oder Mobbing, in der Familie durch kranke Familienmitglieder oder durch Überforderung dann entstehen mit der Zeit Rückenschmerzen, die aber keine organische Ursache haben, sondern psychosomatisch bedingt sind.
Schuld daran ist unter anderem eine ständig erhöhte Alarmbereitschaft und die daraus resultierende Muskel- und Faszienanspannung.
Es lohnt sich also, sich mit der Brustwirbelsäule zu beschäftigen, ihre Beweglichkeit zu trainieren, dem Körper zu helfen wieder ins Gleichgewicht zu kommen und außerdem die lebensnotwendige Atmung zu verbessern!
Pilates ist ein Ganzkörpertraining, bei dem es nicht nur um Kraftaufbau, sondern auch um Beweglichkeit, Mobilisation und Flexibilität geht, denn Leben ist Bewegung!
Im Pilatestraining ist es wichtig, wenn man an seiner Beweglichkeit in Bezug auf die Brustwirbelsäule arbeiten will, das man ein gewisses Verständnis für die Bewegung und evtl. sogar ein Bild vor Augen hat, wo sich die Brustwirbelsäule befindet, wie es aussieht wenn sich der Brustkorb und die Rippen bewegen.
Was bewegt sich wohin wenn ich mich drehe, seitneige, beuge oder strecke?
Um nochmal ganz intensiv an der Beweglichkeit der Brustwirbelsäule zu arbeiten, gibt es für Sie ein ca. 60 min. Video zu diesem Thema.
Schauen Sie doch auch mal in unsere kostenfreien Pilatesvideos rein. Hier finden Sie zahlreiche Pilatesübungen zum mitmachen.
Warum ist die Verbindung von der Skoliose Schroth Therapie & der Trainingsform Pilates so wertvoll und effektiv?
Schauen wir uns zunächst an, was bei einer Schroth Therapie passiert:
Die Schroth Therapie wurde 1920 von Katharina Schroth, die selber eine Skoliose hatte, entwickelt und später von Ihrer Tochter Christa Lehnert-Schroth weitergeführt.
Für die Behandlung der Skoliose spielt nach Schroth die Ergründung der Ursache eine untergeordnete Rolle.
Maßgebend lautet die Frage: Was finde ich vor und wie kann ich es ändern?
Wenn Sie mehr zum Thema Skoliose erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber: Skoliose: Ursachen, Diagnosen, Therapie ausführliche Informationen dazu.
Der Patient bekommt anatomische Kenntnisse über sein Skoliosemuster vermittelt, um zu verstehen wie seine Wirbelsäule aussieht und sich bewegt.
Während des Übungsprozesses versucht der Patient sich unter Spiegelkontrolle und mithilfe seiner Atmung (die sog. Dreh. Winkel-Atmung) optimal aus zu korrigieren. Anschließend wird die korrigierte Haltungsposition durch bewusste Wahrnehmung von Muskellänge, Muskelspannung, Muskelentspannung und Gelenkstellung verinnerlicht.
Es werden also Korrekturübungen durchgeführt, um eine korrigierende Muskelspannung zu erzielen.
Dann erlernt der Patient mithilfe des Therapeuten ein neues Bewegungsmuster, entgegen der Skoliose und bekommt mit der Zeit ein neues Körpergefühl.
Der eigentliche Effekt der Therapie liegt im Erlernen und der ständigen Wiederholung der Korrekturmuskelspannung und einer dauerhaften Veränderung der Bewegungsführung.
Diese Therapie ist sehr effizient, erfordert aber auch viel Verständnis, Disziplin und eigenes Training von Seiten des Patienten.
Pilates ist ein psychomentales Trainingsprogramm, dass durch die intensive Verknüpfung von Bewegung, Atmung und Bewusstsein einen idealen Weg zu mehr Körpergefühl und Stressabbau bietet. Es handelt sich hierbei um Bewegungslernen oder auch sensomotorisches Lernen.
Im Pilates geht es um ein Ganzkörpertraining, bei dem der Teilnehmer seinen Körper und seine Bewegungsmuster besser kennenlernt und dadurch die Chance erhält sie zu verändern.
Die stabilisierenden Muskeln im Körperzentrum (Zwerchfell, Beckenboden, quere Bauchmuskeln und kleine Rückenmuskeln) werden gekräftigt und zwar im zeitlichen Ablauf und Zusammenspiel untereinander mit Begleitung und Lenkung der Atmung.
Was bedeutet das?
Das bedeutet, dass wir nie nur einen Arm oder ein Bein bewegen oder anspannen, sondern immer der ganze Körper dabei mit in Aktion ist und wir müssen wieder lernen und uns bewusst machen, welche Muskeln zusammenarbeiten und in welcher zeitlichen Abfolge dies passiert und wie wir unsere Atmung gewinnbringend dabei einsetzen können.
Das hört sich aber sehr theoretisch an!
Ja, Pilates bedarf anatomischer Basiskenntnisse und bildhafter Vorstellung von Bewegung, Gelenken und Muskeln, damit es wirklich effektiv ist.
Wir müssen erstmal spüren, wie wir uns bewegen, dann verstehen, wie die Bewegung ökonomischer sein kann, dann das Bewegungsmuster immer wieder durchführen und dann irgendwann verinnerlichen und automatisch übernehmen.
Moror learning ist die dauerhafte Veränderung eines Bewegungsablaufes (Koordinationsmuster der Muskeln) eines Lebewesens und dazu gehört auch schon die Verbesserung des Bewegungsablaufes, also die Ökonomisierung. Joseph Pilates nannte seine Methode Contrology und das Training hat viel mit Körperbewusstsein, Wahrnehmung, Kontrolle, Konzentration und Bewegungsveränderung zu tun.
Die Pilatesprinzipien, das heißt, das worauf wir im Training bei jeder Bewegungsabfolge immer wieder achten sind:
Genau das wird auch in der SchrothTherapie gefordert und gefördert!
Wie erarbeiten uns im Pilates Training eine aufrichtende Wirbelsäule, eine gute und ökonomische Atmung, ein Muskelkorsett…hört sich alles nach Schroth an, oder?
Und genau deshalb ist die Kombination aus Schroth und Pilates so effektiv, weil beide Ansätze dieselben Ziele verfolgen!
Als Physiotherapeutin und Schroth Therapeutin weiss ich wie wichtig diese Therapie ist und das sie eine unerlässliche Basis für alle Skoliotiker darstellt, um ein Körpergefühl und –bewusstsein zu erlernen.
Zusätzlich brauchen Skoliotiker aber auch eine allgemeine gute und aufbauende Kräftigung ihres ganzen Körpers und Spaß an der Bewegung.
Gerade im Teenageralter verlieren viele Patienten die Lust am Üben und an den Schroth Hausaufgaben, „ weil es so langweilig und immer dasselbe ist“.
Ja, die Schroth Übungen wiederholen sich immer wieder, weil die Wirbelsäule nun mal ein bestimmtes Muster hat, dem man entgegen wirken möchte mit der Therapie.
Und jetzt kommt Pilates ins Spiel!
Als Experte für Skoliose und Schroth habe ich die Kenntnisse wie das Pilatestraining aussehen muss, um zwar sportlich aktiv zu sein, aber dabei trotzdem entgegen dem Skoliosemuster zu arbeiten.
Pilatestraining ist auf der Matte mit/ ohne Kleingeräte und an den Pilatesgroßgeräten sehr effektiv und effizient möglich, sogar in der Gruppe.
Sogar in der Gruppe?
Ja, in meinem Studio können Sie als Skoliotiker sowohl im Einzel-/Duo und Kleinstgruppentraining mit max. 4 Teilnehmern auf der Matte und 2 Teilnehmern an den Großgeräten trainieren.
Dieses Training kann ich Ihnen anbieten, weil ich Physiotherapeutin, Schroth Therapeutin, Pilatesmattentrainerin, Pilatesgerätetrainerin und Pilatesausbilderin bin.
Sie finden alle Termine und die verschiedenen Kurse mit weiteren Informationen unter unseren Pilateskursen.
Die Bewegungen sind so modifiziert, das die Schroth Prinzipien mit den Pilatesprinzipien verbunden werden und Sie dadurch doppelt profitieren.
Sie sind bei mir in professionellen Händen und können sicher sein, dass Ihr Training Wirkung zeigen wird.
Nutzen Sie meine Kompetenz und mein Fachwissen und melden sich zu einem kostenlosen Kennenlerngespräch an.
Literatur/Quellen
In dieser praxisbezogenen Videoserie erfahren Sie, warum es wichtig ist die Schulterblattbewegungen zu kennen. Mit 5 verschiedenen Übungen werden Sie Ihre Schulter neu entdecken.
Das Schultergelenk ist das beweglichste Gelenk im menschlichen Körper und es ist ein Kugelgelenk mit einem Gelenkkopf und einer Gelenkpfanne.
Der Oberarmkopf ist im Verhältnis zur Gelenkpfanne viel größer und liegt ihr nur an. Das Gelenk muss somit durch Bänder und Muskeln gut fixiert werden und verleihen dem Gelenk dadurch eine statische und dynamische Stabilität, aber auch Präzision.
5 Gelenke und zahlreiche Muskeln wirken zusammen, so dass wir in der Lage sind unsere Hand in allen 3 Ebenen zu bewegen.
1. Das Schulterhauptgelenk( Articulatio humeri) wird vom Oberarmkopf und dem Schulterblatt gebildet.
2. Die Schulternebengelenke des Schultergürtels leisten einen wesentlichen Beitrag zur Beweglichkeit der Schulter, dazu gehören:
Die kräftigen Muskeln des Oberarmes und des Rückens führen das Schultergelenk in die gewünschte Richtung.
Je komplexer ein System aufgebaut ist, desto störanfälliger ist es auch und so gibt es eine ganze Reihe von Verletzungen oder Erkrankungen im Bereich der Schulter, aus denen akute oder chronische Schulterschmerzen resultieren.
Beispiele: Schulterimpingement, Sehnenruptur, Luxation, Arthrose, Frozen Shoulder, Schleimbeutelentzündung usw.
Wenn wir in Rückenlage die Arme bewegen, dann müssen wir wissen wieviel Grad überhaupt möglich sind, ohne das der Brustkorb sich mitbewegen muss.
Wir haben ca 150-170 Grad Elevation in unserer Schulter, danach muss die Brustwirbelsäule sich strecken, um den Arm ganz auf den Boden hinter den Kopf zu legen.
Wenn ich also meine Brustwirbelsäule mobilisieren oder die Einatmung verstärken möchte, dann bewege ich die Arme ganz nach hinten.
Wenn ich aber mein Schultergelenk mobilisieren möchte, dann muss ich darauf achten, das ich mit Zentrumsspannung arbeite und die Rippen vorne am Brustkorb Richtung Becken sinken lasse, um eine Verbindung zwischen Brustkorb und Becken zu behalten und dadurch gleichzeitig die Rippen hinten auf der Matte bleiben können.
Im Stütz, z.B. beim Vier-Füßler-Stand ist es sehr wichtig auf die korrekte Schultergürtelorganisation zu achten.
Die Idee ist, dass man das Brustbein von vorne durch die Schulterblätter hinten schieben kann, so dass die Schulterblätter sich nicht hinten an die Wirbelsäule zusammenziehen, sondern nach außen ziehen können.
Ich „hänge“ mich nicht in den Schultergürtel, sondern ich stütze aktiv. Dadurch fällt es auch leichter die Zentrumsspannung zu halten und die Stützaktivität durch die Rumpfmuskeln zu unterstützen. Das Schultergelenk wird besser ummantelt durch die Muskelaktivität und ich stauche nicht ins Gelenk.
Unser Schulterblatt bildet die Gelenkpfanne, so dass die korrekte Ausrichtung bei allen Bewegungen sehr wichtig ist.
Besonders das runtergleiten und nach außen drehen bei Armbewegungen über die Horizontale muss wahrgenommen werden und es hilft, sich das Schulterblatt bildlich vorzustellen bei solchen Bewegungen.
Bei einer Armbewegung bis 180 Grad finden 120 Grad im Schultergelenk, aber auch 60 Grad im Schulterblatt statt.
Wenn das Schulterblatt nicht richtig „ mitläuft“ dann gibt es Stress im Gelenk.
In der Mermaid drehen wir unseren Brustkorb um das Schultergelenk herum. Hier ist es wichtig, wenn wir in die Einatemphase uns zur Decke aufdrehen, das wir das Schultergelenk öffnen und es außenrotiert lassen. Wir wollen den Schultergürtel weit halten und kein Stauchen in die Innendrehung der Schulter und eine Verkürzung im Rumpf haben.
Der Fokus bei dieser Übung ist eigentlich die Wirbelsäule in die Seitneigung und Rotation zu bringen, aber es lohnt zur Effizienz der Übung, immer wieder die Wahrnehmung auf das Schultergelenk auf der Stützseite zu lenken.
Bei allen Schulterbewegungen die wir im Pilates über Kopf machen, achtet auf eine gute Außenrotation, um kein Stress im Gelenk zu provozieren.
Besonders in Bauchlage wird gerne die Anweisung „ Daumen Richtung Decke“ gegeben. Es ist aber sehr entscheidend, das diese Bewegung von unserem Schultergelenk eingeleitet wird, da ich ansonsten höchstens das Ellbogengelenk bewege, aber die Bewegung nicht bis in die Schulter reicht.
Also die Bewegungseinleitung aus der Schulter initiieren und auch hier hilft es enorm sich die Schulter bildhaft vorzustellen.
Bei allen Schulterbewegungen sollte man immer bedenken, dass die Schulter ein sehr komplexes Gebilde ist und viele Bewegungen, Gelenke, Muskeln und Bänder optimal zusammenspielen müssen.
Sich das Schultergelenk ruhig mal auf einem Bild anzuschauen hilft, es sich im Pilatestraining bei der einen oder anderen Übung vor Augen zu führen und somit die Pilatesübungen noch effektiver gestalten zu können.
Auch hier gilt, das die Wahrnehmung, die Achtsamkeit und der Fokus sehr entscheidend für ein effizientes Training ist.
In dieser praxisbezogenen Videoserie zum Thema Hüfte/ Becken erfahren Sie, warum es wichtig ist im Pilatestraining Hüftbewegungen von Beckenbewegungen zu unterscheiden.
Warum ist es wichtig den Unterschied beim Training der Hüftmuskeln zu kennen?
„Beuge Deine Hüfte, aber lass Dein Becken stabil“… “Ina, wo ist denn da der Unterschied?“
So oder ähnlich kann sich die Kommunikation im Pilatestraining anhören.
Haben Sie sich auch gerade gefragt, wo da der Unterschied ist?
Unsere Hüftgelenke bilden den beweglichen Übergang zwischen dem Becken und unseren Oberschenkeln. Sie sind nach den Kniegelenken die zweitgrößten Gelenke im Körper und werden als Kugelgelenke bezeichnet, da sie sich in alle Richtungen bewegen können.
Die Hüften werden von ca. 20 Muskeln in ihrer Bewegungsfunktion unterstützt und sind die meist beanspruchten Gelenke im Körper. Die Hüftgelenke werden mit den kräftigsten Bandapparat des Körpers versehen, welche die Gelenkkapsel verstärken.
Eine Kräftigung der Hüftmuskulatur ist deshalb wichtig weil:
Die Hauptbewegungen in der Hüfte sind die Beugung (Flexion), Außendrehung (Außenrotation) und Abspreizen (Abduktion).
In Rückenlage wollen wir nicht als erstes den geraden Bauchmuskel aktivieren, sondern den queren Bauchmuskel, um den Rumpf zu stabilisieren. Das Becken liegt dabei auf der Matte auf und die Lendenwirbelsäule ist lang mit wenig Druckbelastung.
Wenn ich jetzt die Beine bewege, dann möchte ich die Hüftgelenke aktivieren, aber nicht das Becken. Ich nutze die Beine als Hebel, um die Zentrumsspannung verstärkt aufbauen zu können. Ich brauche einen Fixpunkt, in dem Fall das Becken und einen beweglichen Teil, in dem Fall die Beine.
Die Streckung der Hüfte besteht nur aus 15°, d.h. wenn ich in Bauchlage die Beine anhebe, muss ich spüren, dass ich bei einer großen Bewegung auch das Becken und die Lendenwirbelsäule mitbewege. Als Ballettänzer will ich mir das erarbeiten, aber wenn ich meine Hüftstreckung in Bezug auf mein Hüftgelenk trainieren will, dann muss ich spüren was ist Hüftbewegung und was Beckenbewegung.
Im Vier Füßler Stand kann man wunderbar die Hüfte- und Beckenbewegung spüren und wahrnehmen und eine Bewegung sowohl von der Hüfte, als auch vom Becken aus initiieren und es fühlt sich anders an.
Im Bridging möchte ich ebenfalls die Hüftstreckung erarbeiten und da ist es besonders wichtig auf die Beckenstellung zu achten. Das Becken ist im Bridging ehr nach hinten gerollt und die Lendenwirbelsäule hat eine Tendenz sich leicht rund zu machen. Dadurch habe ich die Möglichkeit meine Hüftköpfe bewusst nach oben zur Decke zu schieben und aktiviere die Hüftmuskeln im Gesäß und der Rückseite der Beine.
In der Seitlage ist die Beckenausrichtung sehr wichtig, weil wir dadurch wieder unsere Zentrumsspannung aufbauen. Der Rippen und Beckenabstand oben und unten ist gleich lang, die Taille unten drückt nicht in die Matte und wenn ich dann das Bein bewege, habe ich wirklich eine Hüftbewegung.
Wenn wir die Hüfte dehnen wollen, dann ist es sehr wichtig sich den Unterschied von Becken und Hüfte bewusst zu machen. Zum Dehnen brauchen wir einen Fixpunkt, in dem fall das Becken und einen beweglichen Anteil, in dem Fall die Hüfte.
Wenn Sie im Pilatestraining mit Präzision und Kontrolle arbeiten wollen, dann sollten Sie sich ein wenig mit der Anatomie Ihres Körpers auseinandersetzen. Es ist sehr spannend, eine Übung unterschiedlich wahrzunehmen, je nachdem worauf man den Fokus legt.
Die Hüften und das Becken sind eine zentrale Stelle in unserem Körper und wenn wir dort nicht in unserer Balance sind, dann hat das immer Auswirkungen und sekundäre Fehlweiterleitungen an den oberen und unteren Anteil des Körpers. Die Wirbelsäule und die Beinachsen leiden dann mit.
Kräftigung, Beweglichkeit und Dehnung wird erst mit der genauen Ausrichtung und Aufmerksamkeit wirklich effizient und erfolgreich. Erleben Sie den Unterschied.
In dieser praxisbezogenen Videoserie zum Thema Pilatesprinzip Alignment - Kopfalignment erfahren Sie, wie Ihnen Pilates Übungen bei Nacken- und Schulterschmerzen helfen kann.
Medizinisch gesehen versteht man unter dem Begriff Alignment die Anordnung der Wirbel in der Wirbelsäule.
Im weiteren Sinn benutzen wir im Pilates diesen Begriff auch als Ausrichtung der Wirbelsäule in den einzelnen Übungen.
Unsere Wirbelsäule besteht aus 7 Halswirbel, 12 Brustwirbel, 5 Lendenwirbel und dem Kreuzbein.
Wenn unsere Muskeln, die unsere Wirbelsäule bewegen und stabilisieren gut ausbalanciert sind in ihrer Kraft und gleichmäßig miteinander koordinieren können, dann haben wir gute ökonomische Verhältnisse und die Wirbelsäule kann im Lot bleiben, hat ein notwendiges Alignment und normale Abnutzungserscheinungen.
Ich beobachte oft bei Neukunden oder Patienten, dass das Pilatesprinzip Alignment noch nicht gut umgesetzt wird bzw. wieder vergessen wird und deshalb ist es mir ein Anliegen darauf nochmal genauer einzugehen.
Die Wirbelsäule auszurichten und somit eine möglichst gute Balance zwischen den Muskeln, Bändern und dem Fasziengewebe zu schaffen ist das Ziel, um ökonomisch arbeiten und bewegen zu können.
In diesem praxisbezogenem Beitrag geht es speziell um die Ausrichtung des Kopfes bei verschiedenen Pilatesübungen.
Wenn wir nicht genug Zentrumsspannung aufbauen können und nicht in der Lage sind mit den entsprechenden Muskeln, die wir für eine Übung brauchen zu arbeiten, dann kompensieren wir oft mit der Halswirbelsäule und dem Kopf. Das allerdings führt dann leider zu Schmerzen und Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich und das können Sie in Zukunft vermeiden.
Beim Chest lift ist es wichtig zu verstehen, das die Bewegung nicht über den Kopf eingeleitet wird und wir kein Halsmuskeltraining erarbeiten, sondern wir lassen das Brustbein sinken, ziehen die Rippen zum Becken und nutzen so die schrägen und queren Bauchmuskeln für die Zentrumsspannung.
Dadurch heben wir den Brustkorb an (wie der Übungsname sagt) und unser Kopf „läuft“ einfach mit, d.h. er bildet zusammen mit der Brustwirbelsäule eine C-Form. Dadurch können wir den Schulter –Nacken-Bereich entlasten und vermeiden Verspannungen.
Beim Roll Down ist es wichtig, an die Länge der Wirbelsäule zu denken und die Zentrumsspannung zu nutzen, damit wir nicht stauchen. Es geht nicht darum die Brustwirbelsäule einfach nach hinten zu drücken und rund zu machen, denn dann ziehen wir den Kopf nach vorne um das Gleichgewicht zu halten. Sondern das Ziel der Übung ist wieder, durch das Muskelkorsett die Länge der Wirbelsäule zu unterstützen und die Halswirbelsäule und den Kopf entsprechend auszurichten und der Bewegung anzupassen.
Beim Side bend kompensieren wir oft unsere fehlende Brustwirbelsäulenbeweglichkeit mit der Kopfbewegung. Wir möchten die Beweglichkeit erarbeiten, aber immer nur mit den Ressourcen die unser Körper momentan zur Verfügung hat. Es geht nicht darum so weit wie möglich den Körper zur Seite zu ziehen und dann den Kopf immer weiter zur Seite zu neigen. Sondern auch hier bleibt der Kopf und die Halswirbelsäule ausgerichtet und in einer Linie mit dem Rest des Körpers, um den Schulter-Nacken-Bereich zu entlasten.
Im seitlichen Unterarmstütz fehlt uns oft die Schulterkontrolle und die seitliche Rumpfmuskulatur. Wir wollen möglichst lange oben bleiben mit dem Becken, aber ziehen aus Kompensation dann den Kopf weiter zur Seite. Das Ziel der Übung ist die seitliche Rumpfmuskulatur zu stärken und eine gute Schultergürtelorgansiation aufzubauen. Das heißt sich aus der Schulter rausstützen zu können, das Schulterblatt an den Brustkorb anzubinden und dadurch wieder die Schulter-Nacken-Muskulatur und den Kopf zu entlasten uns auszurichten.
Diese 4 Beispielübungen sollen Sie daran erinnern oder bewusst machen, dass wir die Zentrumsspannung und den Aufbau des Muskelkorsetts nicht nur für die Aufrichtung der Wirbelsäule nutzen, sondern auch um die Schulter-Nacken-Bereich zu entlasten.
Es sind nicht die Übungen, die Verspannungen oder Schmerzen hervorrufen, sondern es ist die Ausführung und Qualität der Übung, die Sie sich anschauen und fühlen sollten.
Nutzen Sie Fachkenntnisse eines Trainers ihres Vertrauens und erleben Sie ihren Körper neu.
Pilates kann Ihnen nicht nur bei Schulter-Nacken-Schmerzen helfen, sondern bietet ein systematisches Ganzkörpertraining. Neben dem Pilatesprinzip Alignment, besteht die Pilatesmethode aus 5 weiteren Prinzipien. Erfahren Sie dazu mehr in unserem Ratgeberartikel: Was ist Pilates.
Sport mit einer Skoliose ist absolut empfehlens- und wünschenswert, denn dadurch wird unsere gesamte Rumpfmuskulatur und unsere Herz-Kreislaufausdauer trainiert.
Aber das Wichtigste ist der Spaß an Bewegung!
Sport ist die ideale Ergänzung zum Hausaufgaben-Übungsprogramm nach Schroth und darf der Korsetttragezeit zugeordnet werden. Gerade bei Kindern und Jugendlichen ist es enorm wichtig, den Spaß und die Freude an Bewegung zu fordern und zu fördern. Deshalb wird erstmal keine Sportart verboten, sondern man sollte dann mit dem Kind / Jugendlichen zusammen herausfinden welche Ambitionen vorliegen, in welche Richtung die Bewegunsaktivität geht und dann möglichst etwas in diesem Bereich finden, was die Beschwerden nicht verschlimmert, sondern bestenfalls verbessert!
Folgende Ziele werden verfolgt:
Wir sprechen hier von Freizeitsport, d.h. 6 Stunden pro Woche und nicht von Leistungssport. Dies ist nochmal gesondert zu betrachten und sehr individuell von den einzelnen Verläufen abhängig und sollte mit dem Arzt und/ oder Physiotherapeuten abgesprochen werden.
Die Empfehlung auf der Grundlage des Arbeitskreises Skoliose der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Traumatologie (DGOT) aus dem Jahre 1991 wird auch heute noch in der Schroth Ausbildung gelehrt:
Cobb Winkel | Empfehlung |
---|---|
10-20 Grad |
|
21-40 Grad |
|
>41 Grad |
|
Nach WS-OP |
|
Da es bisher keine gesicherten Beweise dafür gibt, das es durch Sport zu einer Verschlechterung/ Progredienz des Skolioseverlaufes kommt, wird generell keine Sportart verboten.
Natürlich muss jeder Skolitiker in seinen Körper hineinspüren und wird möglicherweise feststellen, dass Stoßbelastungen und ruckartige Bewegungen ihm nicht gut tun. Dann macht es Sinn etwas zu finden, was einem gegen Schmerzen, Luftnot, oder Haltungsschwäche hilft und trotzdem Spaß macht.
Dies hängt natürlich auch von verschiedenen Faktoren ab:
Diese Sportarten eignen sich bei Skoliose:
Bewegung im Wasser, da es aufgrund des Wasserauftriebs nicht zu einer Stauchung kommt, z.B. Schwimmen (ideal Rückenschwimmen und Rückenkraulen), Aquafitness, Aquapower
Fahrradfahren in aufrechter Haltung, z.B. mit City- oder Hollandrad
Nordic-Walking/ Wandern, da hier auch ein gutes Lungentraining erfolgen kann und durch den Einsatz der Stöcke beim Nordic-Walking der gesamte Körper trainiert wird.
Joggen bei leichter Skoliose, möglichst in einem gleichmäßigen Rhythmus mit guten gedämpften Schuhen und auf Wald- oder Wiesenboden
Therapeutischen Reiten, da hier gut die Rumpfmuskulatur trainiert wird
Pilates, da beim Pilates die Aufrichtung der Wirbelsäule, die Rumpfkräftigung und die Atmung trainiert werden, alles sehr wichtig für Skoliotiker. Möglichst bei einer Fachkraft, die zusätzlich Physiotherapeutin und Schroth Therapeutin ist, um gezielt entgegen der Skoliose zu trainieren
Es wird keine Sportart verboten, aber natürlich möchte man bei einer verdrehten und gestauchten Wirbelsäule dem nicht auch noch zuarbeiten. Deshalb sollten folgende Sportarten eher vermieden werden, weil es dort zu ruck- und stoßartigen Bewegungsabläufen kommt:
In diesem Sinne, viel Spaß bei allen Aktivitäten, die Ihre Rumpfmuskeln trainieren, ihre Lungenkapazität fördert und ihre Haltung verbessert!
Es gibt so viele Möglichkeiten, finden Sie für sich das was Ihnen Spaß macht, dann bleiben Sie auch dran. Sollte es Pilates sein, dann sind Sie bei mir in sicheren und kompetenten Händen.
Eine Skoliose ist eine seitliche Verbiegung der Wirbelsäule mit einer Drehung der Wirbelkörper. Ohne Behandlung verschlimmert sie sich im weiteren Wachstum meist zunehmend und kann unterschiedlich stark ausgeprägt sein.
In diesem Artikel möchte ich Sie über die Ursachen, Diagnose und Therapiemöglichkeiten einer Skoliose aufklären.
Den Begriff Skoliose haben Sie vielleicht schon mal gehört, können sich aber nicht so richtig was darunter vorstellen?
Dann möchte ich es Ihnen gerne erklären.
Unter einer Skoliose versteht man eine Abweichung der Wirbelsäule von der Norm. Die Wirbelsäule ist zur Seite geneigt und gedreht (rotiert). Dadurch kommt es zu einer Verformung des Körpers und einem Längenverlust der Wirbelsäule.
In 80-90% der Fälle ist unklar, warum eine Skoliose entsteht.
Skoliose ist eine dreidimensionale Verformung der Wirbelsäule. Sie entsteht, wenn sich einzelne Wirbelkörper um ihre eigene Achse verdrehen.
Jeder Mensch hat eine leichte bis schwere Fehlhaltung und man spricht erst ab einem Cobb Winkel von 10° von einer Skoliose, das sind 3-5% der Bevölkerung.
Cobb Winkel…was ist das?
Der Cobb Winkel wird per Röntgenbild ermittelt und ist das Maß für die Stärke einer Wirbelsäulenverkrümmung und wird in regelmäßigen Abständen neu ermittelt, um den Verlauf der Skoliose zu beurteilen.
Sie wissen nun schon, das sich die Wirbelsäule verändert bei einer Skoliose und das, je nach Schweregrad, es optisch zu sehen ist, es Beschwerden macht in Form von Schmerzen, Atemnot oder Bewegungseinschränkungen.
Erste Hinweise auf eine Skoliose können Sie auch selbst erkennen. Achten Sie dabei auf folgende Auffälligkeiten:
Mein Expertentipp:
Kinder in der Pubertät mögen sich nicht mehr gerne vor ihren Eltern ausziehen oder schließen sich im Bad ein, deshalb fällt es vielen Eltern gar nicht auf, das sich der Körper des Kindes verändert. Mädchen tragen häufig lange Haare, der wie ein Vorhang die Wirbelsäule verdeckt.
Sollte bei Ihrem Kind eine Skoliose diagnostiziert werden, dann machen Sie sich bitte keine Vorwürfe, das sie es nicht früher bemerkt haben…es geht vielen Eltern so!
Nutzen Sie die Zeit im Schwimmbad oder beim Sport, wenn die Kinder in T-Shirt, Badehose oder Bikini rumlaufen und schauen sich ihr Kind mal genauer an und beachten die oben genannten Anzeichen.
Meist bildet sich im Wachstum die Skoliose und der Arzt stellt es zwischen dem 10. und 12. Lebensjahr fest. Mädchen sind 4x häufiger betroffen als Jungs.
Deshalb ist die Früherkennung so wichtig, um rechtzeitig mit Therapie und Sport beginnen zu können, aber dazu gleich noch mehr Infos.
In 80-90% der Fälle ist die Ursache unbekannt und der Arzt spricht dann von einer idiopathischen Skoliose. Man nimmt heutzutage an das es hormonelle oder erblich bedingte Ursachen sein können.
Eine Skoliose kann allerdings auch nachweisbare Ursachen haben wie zum Beispiel:
Dazu schauen wir uns den Aufbau der Wirbelsäule einmal an:
Die Wirbelsäule besteht aus 24 Wirbeln: 7 Halswirbel, 12 Brustwirbel, 5 Lendenwirbel.
Darunter sitzt das Kreuzbein, das aus weiteren 5 miteinander verschmolzenen Wirbeln besteht.
Die Wirbelsäule ist wie eine S Form gebildet und somit nicht gerade wie ein Stock, sondern gewölbt.
Wenn diese Wölbung nun aus dem Lot gerät, dann wird die Wirbelsäule während der Wachstumsphase oder später in den Wechseljahren, wenn es zu einem veränderten Hormonhaushalt kommt, ohne Therapie und somit Korrektur immer schiefer.
Eine Skoliose ist am Anfang nicht sichtbar, dann sichtbar, aber ohne Beschwerden zu machen und irgendwann fangen möglicherweise Nacken-und/oder Rückenschmerzen an.
Man unterscheidet die Skoliose nicht nur nach dem Alter in der sie auftritt (Baby, Kleinstkind, Jugendlicher, Erwachsener), sondern auch nach dem Ort ihrer Krümmung im Bereich der Wirbelsäule.
Z.B. sind 80% aller Skoliosen throrakal rechts konvex.
Diese Bezeichnung steht auf dem Rezept vom Arzt und gibt darüber Auskunft, wo sich die Krümmung befindet:
Die Beschwerden sind sehr unterschiedlich und natürlich auch vom Schweregrad der Skoliose abhängig. Manche Skoliotiker haben gar keine Beschwerden.
Am ehesten machen sich Schmerzen bemerkbar in unterschiedlichen Regionen des Körpers und das ist oft der Auslöser zum Arzt zu gehen.
Einige Patienten sehen im Spiegel das sie irgendwie schief sind, oder das sie sich schief fühlen wenn sie sich gerade hinstellen.
Mein Expertentipp:
Bewegungsmuster haben sich über lange Jahre eingeschliffen und wir empfinden sie als normal und fühlen uns gerade, auch wenn wir im Spiegel sehen das wir schief sind.
Das ist der Grund, warum Selbsttherapie im Rahmen der Skoliose sehr schwierig ist und es keine allgemeingültigen Übungen gibt.
Es bedarf einer Fachkraft mit deren Hilfe der Patient erstmal sein Skoliosemuster verstehen lernen muss. Danach kann man unter Anleitung einer Schroth Therapeutin das neue Bewegungsmuster einüben und dann später auch selber täglich zuhause trainieren. Wichtig ist immer wieder die regelmäßige Kontrolle durch den Therapeuten.
Sollten Sie bei sich oder Ihrem Kind eins der oben beschriebenen Anzeichen erkennen, dann gehen Sie zum Orthopäden und lassen es überprüfen. Der Arzt sollte noch ein Röntgenbild anfertigen lassen, um den Cobb Winkel bestimmen zu können.
Wenn der Arzt die Diagnose Skoliose gestellt hat, dann sollten Sie mit Ihrem Kind zu einer Physiotherapiepraxis gehen, in der nach Schroth behandelt wird.
Schroth ist die spezielle Behandlungsform der Physiotherapie bei Skoliose.
Die Schroth Therapie wurde 1920 von Katharina Schroth, die selber eine Skoliose hatte, entwickelt und später von Ihrer Tochter Christa Lehnert-Schroth weitergeführt.
Für die Behandlung der Skoliose spielt nach Schroth die Ergründung der Ursache eine untergeordnete Rolle.
Maßgebend lautet die Frage: Was finde ich vor und wie kann ich es ändern?
Der Patient bekommt anatomische Kenntnisse über sein Skoliosemuster vermittelt, um zu verstehen wie seine Wirbelsäule aussieht und sich bewegt.
Während des Übungsprozesses versucht der Patient sich unter Spiegelkontrolle und mithilfe seiner Atmung (die sog. Dreh. Winkel-Atmung) optimal aus zu korrigieren. Anschließend wird die korrigierte Haltungsposition durch bewusste Wahrnehmung von Muskellänge, Muskelspannung, Muskelentspannung und Gelenkstellung verinnerlicht.
Dann erlernt er mithilfe des Therapeuten ein neues Bewegungsmuster, entgegen der Skoliose und bekommt mit der Zeit ein neues Körpergefühl.
Diese Therapie ist sehr effizient, erfordert aber auch viel Verständnis, Disziplin und eigenes Training von Seiten des Patienten.
Das Korsett ist eine wachstumslenkende Maßnahme, um die Auswirkungen der Skoliose möglichst zu vermeiden oder zumindest zu vermindern. Es gibt viele verschieden Korsettformen und unterschiedliche Vorgaben zur Tragezeit.
Mein Expertentipp:
Sprechen Sie sich immer sehr eng mit dem Orthopäden, dem Physiotherapeuten und dem Korsettbauer ab, denn nur so ist ein optimales Ergebnis zu gewährleisten. Hier geht es um Teamarbeit zum Nutzen Ihres Kindes!
Da es bisher keine gesicherten Hinweise gibt, das bei bestehender Skoliose bestimmte Freizeitaktivitäten/ Hobbys zu einer Krümmungszunahme führen, bzw. eine bestehende Skoliose im Sinne einer Progredienz negativ beeinflussen, halten wir eine Reglementierung bzw. Verbot dieser Aktivitäten für nicht gerechtfertigt.
Asklepios Katharina Schroth Klinik, Bad Sobernheim
Ausführliche Informationen zu Sportarten, die Sie treiben dürfen oder lieber sein lassen sollten, lesen Sie in unserem Blogbeitrag: Skoliose & Sport - das sollten Sie beachten.
Mein Expertentipp:
Muskelaufbau, Körperwahrnehmung und Spaß an Bewegung ist sehr wichtig, besonders bei einer Skoliose. Wenn bestimmte Bewegungen oder Sportarten einem nicht gut tun (joggen, Trampolin springen o.ä. ruck- und stoßartige Bewegungsabläufe) dann sollte man sich was anderes suchen.
Wichtig ist überhaupt Sport zu treiben!
Im Pilatestraining gibt es viele Ähnlichkeiten mit der Schroth Behandlung:
Die Kombination aus Pilates und Schroth ist eine wundervolle Möglichkeit von beiden Ansätzen zu profitieren.
Es ist keine reine Krankengymnastik und somit Therapie, sondern auch eine Sportart und somit Training. Diese Trainingstherapie lässt sich auf die Matte oder auf die Pilatesgroßgeräte übertragen und es wird trainiert, aber entgegen dem eigenen Skoliosemuster.
Also Pilatestraining unter dem Gesichtspunkt des Schrothschen Gedankens und somit entsprechend effektiv abgewandelt.
Damit Pilates wirksam werden kann, ist eine Fachtrainerin (ausgebildet von einem Ausbildungsinstitut des DPV) absolut notwendig, die sowohl viel Erfahrung und fundierte Kenntnisse der Pilatesmethode hat, als auch eine sehr gute und zertifizierte Schrothausbildung.
Mein Expertentipp:
Dieses Training soll im Einzelcoaching erfolgen, um erst mal die Wahrnehmung und Kenntnisse über die eigene Skoliose zu erlangen und den Pilatesansatz zu verstehen. Danach kann dann bei mir auch in einer Kleinstgruppe mit max. 3 Teilnehmern trainiert werden.Sie profitieren von einem auf Sie zugeschnittenen Training, aber nutzen auch die Motivation und den Spaß in einer Gruppe.
Nutzen Sie diese einmalige Möglichkeit des Trainings in München und vereinbaren noch heute einen Termin für Ihr 1. Pilates-Skoliose-Training mit mir!
Literatur/Quellen
Im Medical-Pilates wird Bewegung erlebt!
Medical-Pilates orientiert sich an dem jeweiligen Befund des Trainierenden, um dann das passende Training im Individuell Coach und/oder in der Kleinstgruppe mit max. 2 Teilnehmern zu gestalten.
Medical-Pilates ist keine Abwandlung von Pilates, denn sowohl die ursprünglichen Pilatesprinzipien von Joseph Pilates, wie auch die weiterentwickelten im Laufe der Zeit sind die Basis unseres Trainings.
Wir greifen den Grundgedanken und die Vision von Joseph Pilates Ansinnen auf und arbeiten mit dem Körper, mit seinen Verletzungen, seiner ungünstigen Haltung, seiner Schmerzen und sehen den ganzen Menschen, seinen Alltag, sein Leben.
Der Kunde lernt seinen Körper und seine Bewegung neu wahrzunehmen und mit Achtsamkeit und Bewusstsein die Übungen auszuführen. Anatomische Kenntnisse werden ebenso vermittelt wie Spaß am Bewegen.
Die Körperbewegungen werden mit Konzentration, Kontrolle und Präzision, ganz im Sinne von Joseph Pilates ausgeführt, denn nur wenn wir auch mit unserem Geist bei der Sache sind, wird die Methode wirklich effektiv.
Jeder Kunde wird dort abgeholt wo er momentan mit seinem Körper steht. Wie ermitteln Ihre Ressourcen und bauen darauf auf. Besonders bei einer Verletzung, Schmerzen, Kraftlosigkeit nach langer Pause, neurologischen Ausfallerscheinungen sind Sie im Medical-Pilates genau richtig, denn jetzt fängt unserer Arbeit und Ihr Training erst an!
Deshalb liegt unser Schwerpunkt, genau wie bei Joseph Pilates auf dem Personaltraining. Jeder Neukunde bekommt bei uns ein Beratungsgespräch, füllt einen Anamnesebogen aus und erhält einen praktischen Befund.
Daraufhin besprechen wir die Möglichkeiten des sinnvollen Trainings und erstellen einen Trainingsplan.
Auf Wunsch erarbeiten wir außerdem Übungen für den Alltag.
Wenn wir in Gruppen arbeiten, dann nur mit maximal 3 Teilnehmern, denn jeder Kunde trainiert an unterschiedlichen Geräten und mit unterschiedlichen Übungen, weil alles genau auf Ihren Befund abgestimmt ist. So können Sie an ihren Schwerpunkten, mit ihren Ressourcen und auf ihrem Level trainieren.
Das Training im Medical-Pilates wird von Ina Gabriela Hanken, Physiotherapeutin, Pilatestrainerin und -ausbilderin, Faszientrainerin, Barretrainerin, Entspannungspädagogin, psychol. Beraterin/ Personal Coach, Skoliose-Schroth-Therapeutin und ZNS Therapeutin( Neurologie) durchgeführt.
Sie sind also immer in professionellen und sicheren Händen!
Pilates ist eine sehr effektive Trainingsmethode, die den ganzen Körper beeinflusst. Sie bietet Krafttraining, Beweglichkeit, Balance, Atemverbesserung und Haltung.
Im Pilatestraining geht es um ein systematisches Ganzkörpertraining mit dem Schwerpunkt auf Kräftigung der Bauch-, Beckenboden, Zwerchfell- und Rückenmuskulatur. Es wird ein sogenanntes Muskelkorsett aufgebaut, um ökonomisch und effektiv seinen Körper zu bewegen.
Durch das bewusste wahrnehmen des Körpers bei den Übungssequenzen, entstehen außerdem eine bessere Beweglichkeit und eine gute Balance im Körper.
Die Übungen werden von entsprechender Atmung begleitet, die eine Körperbewegung erleichtern oder erschweren kann.
Es wird eine ständige Konzentration auf den Körper gefordert und somit ist die Pilatesmethode auch eine gute Möglichkeit, um den Kopf vom Alltag zu befreien.
Ina Gabriela Hanken
Das Pilatestraining wird auf der Matte in allen Ausgangsstellungen (Liegen, Sitzen, 4 Füßler, Stehen) mit und ohne Kleingeräten ausgeübt.
Typische Kleingeräte im Pilates sind z.B.:
Bei dieser Art des Trainings arbeitet man mit bzw. gegen sein eigenes Körpergewicht und die Schwerkraft.
Zusätzlich kommen Großgeräte zum Einsatz, die meist mit Widerstandsfedern betrieben werden und dadurch eine Übung leichter oder schwerer machen können. Diese Großgeräte heißen:
Joseph Hubertus Pilates wurde am 09. Dezember 1883 in Mönchengladbach geboren. Er wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf und hatte 9 Geschwister.
Sein Vater nahm ihn früh mit in den Turnverein und Joe Pilates war begeisterter Turner.
Als Kind eher schmächtig, bewunderte er die muskulösen Körper der Männer.
Übungen bewusst auszuführen und somit Körper und Geist zu schulen, hat Pilates schon als Kind gelernt. So wundert es auch nicht, dass er selber später seine Methode Contrology nannte.
Als Kind bekam er ein Anatomiebuch geschenkt und versuchte jeden Muskel selber zu spüren im Körper und merkte dadurch, dass er sein Training verbessern konnte.
Außerdem begann er mit Boxen und schulte dadurch seine Koordination und weitere Bewegungsabläufe.
Er interessierte sich auch in seiner Lehre als Biebrauer immer mehr für Anatomie, der Funktionsweise des Körpers und Bewegungen, beobachtete kleine Kinder und Tiere und sog alles Wissen dazu auf.
Seiner Meinung nach sollte Körperpflege und Körperkultur als Grundlage für alles im Leben gesehen werden.
Joe Pilates wurde sehr von Eugen Sandow ( Erfinder des Bodybuilding) geprägt, der genau wie Pilates der Überzeugung war, das es beim Training nicht nur um einzelne Muskeln geht, sondern das man mit seinem Geist, seiner Konzentration in den Körper spüren muss beim Üben.
Aber auch von Genevieve Stebbins (Tänzerin und Schauspielerin), die mit ihrer Gymnastik im Sinne von Entspannung- Energie- Atmung einen Gegenpol zur preußischen Strammheit, dem militärischen Drill und dem Strammstehen bildete, wurde Pilates beeinflusst.
1912 ging Pilates nach England und war von 1914-1919 im Internierungslager auf der Isle of Man. Dort begann er schnell Aktivitäten zu organisieren und bot Boxgymnastik für die Mitgefangenen an.
Später nutzte er Sprungfedern der Feldbetten, um mit Patienten im Hospital zu arbeiten und die Ideen für Rehabilitationsmaschienen waren geboren.
Vor seiner Auswanderung in die USA hat er in Hamburg mit Ärzten zusammengearbeitet und Joe Pilates hat seine Methode und seine Arbeit mit Patienten weiter entwickelt.
Am 14. April 1926 wanderte Pilates nach Amerika aus und eröffnete in der Eighth Avenue 939 sein Studio. Seine Klienten hatten Verletzungen und /oder Schmerzen und kamen auf Empfehlungen.
Er entwickelte immer weiter seine Geräte (Reformer, Cadillac, foot corrector, Chair), aber es war ihm auch wichtig seinen Kunden zu erklären, das sie ganz viel selber im Alltag machen konnten, beim Sitzen, Stehen und Gehen.
Zum Lebensende hin litt Pilates unter einem Lungenemphysem und bekam immer schlechter Luft. Er, der so viel Wert auf Atmung gelegt hatte, starb am 9. Oktober 1967 aufgrund eines zerstörten Lungengewebes.
Joseph Pilates hatte 3 Grundprinzipien für seine Methode:
Heute besteht die Pilatesmethode aus folgenden Prinzipien:
Im Yoga ist der Grundgedanke den eigenen Körper mit der Seele auf spirituelle Art in Einklang zu bringen. Es stammt aus Indien und gilt heute als Wissenschaft vom Leben und als spirituelle Lehre.
Die Bauchatmung spielt eine große Rolle und dient als Nasenatmung der Meditation und Entspannung.
Yoga möchte primär Stress bewältigen, Verspannungen lösen und eine bessere Beweglichkeit erreichen.
Im Pilates wird durch eine kontrollierte und bewusste Bewegungsausführung ein gesunder Körper geschaffen, die Körperwahrnehmung geschult und es ist eine Methode zur Kräftigung des Körpers. Es werden die tiefliegenden Muskelgruppen trainiert.
Pilates wird viel in der Rehabilitation, also zur Behandlung von Verletzungen eingesetzt.
Die Atmung ist im Pilatestraining sehr wichtig und unterstützt die Übungen im Sinne von erleichtern oder erschweren.
Konzentration, Kontrolle und Präzision werden bei allen Übungen gefordert.
Im Pilatesbereich tauchen viele “Sonderformen“ von Pilates auf. Einige sind zum Beispiel:
Diese Abwandlungen von Pilates muss jeder für sich ausprobieren und sich überlegen inwieweit die Pilatesprinzipien dort noch zu finden sind und ob es noch Pilates, im Sinne von Joseph Pilates genannt werden kann.
Medical-Pilates ist keine Abwandlung von Pilates, denn sowohl die ursprünglichen Pilatesprinzipien von Joe Pilates, wie auch die weiterentwickelten im Laufe der Zeit sind die Basis unseres Trainings.
Wir greifen den Grundgedanken und die Basis von Joe Pilates Ansinnen auf und arbeiten mit dem Körper, mit seinen Verletzungen, seiner ungünstigen Haltung, seiner Schmerzen und sehen den ganzen Menschen, seinen Alltag, sein Leben.
In unserem Beitrag Medical-Pilates für Prävention & Rehabilitation erfahren Sie mehr über unsere Methode.